Fachpädagoge / Fachpädagogin 

für Jugendliche mit psychischen Störungen


25-tägige Weiterbildung
Als Gesamtausbildung oder in Teilen
von Einrichtungen buchbar

 

70-100% der stationär untergebrachten Jugendlichen erfüllen die ICD-10 Kriterien für mindestens eine psychische Störung. Alle mit erzieherischen Aufgaben betraute Berufsgruppen sollten daher entsprechend gut in der spezifischen Arbeit mit diesem Klientel geschult sein.

Diese auf 2 Jahre angelegte Weiterbildung greift alle wichtigen Themen der pädagogischen Alltagsarbeit mit psychisch auffälligen Jugendlichen auf. Zentrale Punkte sind immer wieder ganz konkrete und sofort umsetzbare pädagogische Handlungsmöglichkeiten. Die notwendigen theoretischen Hintergründe werden plastisch und an konkreten Beispielen vermittelt. Übungen zu Erwerb und Festigung pädagogischer Fertigkeiten sowie Selbsterfahrungselemente runden die Weiterbildung ab. Besonderer Wert wird auf die eigenen pädagogische Haltung und Fähigkeiten der Selbstfürsorge gelegt.

 

Diese Weiterbildung wir derzeit nur als geschlossene Weiterbildung für Institutionen angeboten.
Die Inhaltlichen Schwerpunkte  werden auf Ihre Einrichtung abgestimmt.

 

 

Zentrale Inhalte

 

Grundwissen

Einführung in Themengebiete wie: Pädagogische Grundhaltungen und Werte, Gesunde Entwicklungen, Entwicklungsaufgaben und ganz gewöhnliche Probleme im Jugendalter, Definitionen und Erklärungsmodelle für psychische Störungen, Prävention psychischer Störungen und Übersicht über die Diagnostik psychischer Störungen (ICD-10)

 

Einführung in Störungsbilder und Problemfelder

Die häufigen Störungsbilder und Problembereiche wie z.B. Rauschmittelkonsum, Traumatisierungen, Bindungsstörungen, Psychosen, Depressionen, ADHS, Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Zwangsstörungen, Delinquenz, Dissozialität, Suizidalität oder selbstverletzendes Verhalten. Angesprochen werden jeweils Erscheinungsbild, statistische Kennwerte, Komorbidität, Differentialdiagnosen, Risiko- und Resilienzfaktoren

 

Störungsspezifische Pädagogik

Störungsspezifische pädagogische Interventionen für die oben genannten Bereiche. Dabei wird auf konkrete Handlungsmöglichkeiten der Pädagogen in spezifischen Situationen ebenso Wert gelegt, wie auf die generelle Rahmensetzung oder institutionelle Anforderungen. Ein weiterer Kernpunkt ist die Selbstfürsorge für Fachkräfte sowie zentrale Themen der störungsspezifischen Elternarbeit. 

 

Pädagogische Fertigkeiten

Pädagogische Grundkompetenzen, die im Umgang mit psychisch gestörten Jugendlichen von besonderer Bedeutung sind, werden themenspezifisch vertieft. Dies umfasst unter anderem Prozesse der Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion, Rollenverständnis, Beziehungsgestaltung, systemisches Denken und Handeln, Möglichkeiten der Eskalation und Deeskalation sowie Motivationsarbeit. Ebenso werden spezifische pädagogische Vorgehensweisen wie Entspannungstrainings, Soziale Kompetenztrainings, Verstärkerpläne sowie besondere störungsspezifische Interventionen vermittelt.

 

Übersicht über therapeutische Modelle und Vorgehensweisen 

Es wird ein Grundverständnis der gängigen psychotherapeutischen und psychiatrischen Modelle vermittelt. Dies umfasst insbesondere systemische Modelle, verhaltenstherapeutische Modelle, psychoanalytische Modelle sowie die Behandlung mit Psychopharmaka und deren Wirkweisen.

Supervision & Fallbesprechung
Aktuelle Themen der TeilnehmerInnen werden im supervisorischen Kontext oder als Fallbesprechung bearbeitet.

 

Ergänzende Themen

Unter anderem: Elternarbeit, multiprofessionelle Kooperation, Arztbriefe lesen, verstehen und nutzen, pädagogische Besonderheiten in Zwangskontexten.

Transferaufgaben
Zwischen den einzelnen Blöcken erhalten die TeilnehmerInnen Transferaufgaben, welche den Übertrag des Gelernten in den Arbeitsalltag absichern.